Methodik

Acht Indikatoren erfassen die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Biodiversität. Jeder Indikator besteht aus mehreren Kriterien, welche messbare Anforderungen und Zielwerte definieren. Indem beurteilt wird, inwieweit ein Bauprojekt die einzelnen Kriterien erfüllt, erlaubt die Methodik einen Gesamtwert zu errechnen und zu beurteilen, ob ein Projekt die Minimalanforderungen für eine biodiversitätsfördernde Gestaltung gesamthaft erfüllt. Auswahl und Definition der Indikatoren, Kriterien und Zielwerte basieren auf dem aktuellen Stand des Wissens.

Für jeden Indikator sind Muss- und Kann-Kriterien definiert. Muss-Kriterien legen die Minimalanforderungen fest. Kann-Kriterien definieren Anforderungen, welche nicht bei allen Projekten erfüllt werden können oder müssen. Für die Gewichtung der einzelnen Indikatoren und Kriterien wurde ein Punktesystem gewählt, angelehnt an das System der deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen DGNB (2018).

Validierung

Die Methodik wurde mit Vertreter:innen aus Privatwirtschaft, Wissenschaft, NGOs und öffentlicher Hand entwickelt. Gemeinsam mit der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) haben wir im Jahr 2023 Methodik und BioValuesTM auf Praxistauglichkeit getestet und hinsichtlich Wirksamkeit überprüft. Dabei wurden wir von 19 Testpartner:innen unterstützt, die dafür 74 Projekte zur Verfügung gestellt haben. Der technische Bericht beschreibt die Entwicklung von BioValuesTM, fasst die Resultate der Validierung zusammen und dokumentiert die detaillierten Auswertungen.

Technischer Bericht Zusammenfassung

Indikatoren

Biotopflächenfaktor

Gewisse Flächen eines Grundstücks können Funktionen des Naturhaushaltes übernehmen. Mit dem Indikator können Sie diese Flächen identifizieren und ökologische Mindestanforderungen für bauliche Änderungen und Neubauten formulieren. Details finden Sie hier.

Grundlagen Biodiversitätsförderung

Das Abklären und Analysieren wichtiger Naturwerte sowie die Integration von Biodiversitätsfördermassnahmen in ein Freiraumkonzept tragen dazu bei, das Potenzial eines Areals für die Biodiversitätsförderung auszuschöpfen. Der Indikator zeigt Ihnen, welche Grundlagen Sie benötigen.

Lebensräume und Strukturen

Je mehr unterschiedliche Lebensräume und Strukturen auf einem Areal vorkommen, desto höher ist die Biodiversität. Der Indikator zeigt Ihnen auf, wie Sie ökologisch wertvolle Lebensräume und Strukturen neu schaffen.

Erhalt von Naturwerten

Der Erhalt bestehender Lebensräume schafft Kontinuität für die dort vorkommenden Pflanzen und Tiere. Mit dem Indikator erfassen Sie die ökologisch wertvollsten Naturwerte eines Areals.

Vernetzung von Lebensräumen

Pflanzen- und Tierpopulationen müssen Individuen und Genen austauschen. Eine Vernetzung von Lebensräumen gewährleistet diesen Austausch und machen die Lebensräume widerstandsfähiger gegen Störungen. Mit dem Indikator erfassen Sie die Vernetzung von Lebensräumen und stellen die Durchlässigkeit des bebauten Raums sicher.

Bepflanzung

Eine standortgerechte einheimische Bepflanzung fördert die Biodiversität. Auf invasive gebietsfremde Pflanzenarten ist zu verzichten. Mit dem Indikator legen Sie fest, welche Arten für Ihr Areal geeignet sind.

Pflege und Unterhalt

Nach der Realisierung von Massnahmen muss die naturnahe Pflege etabliert und der Unterhalt langfristig sichergestellt werden. Der Indikator zeigt Ihnen, wie das geht.

Naturerlebnis

Das sinnliche Erleben und Erfahren von Natur steigert die Lebensqualität und erhöht die Akzeptanz von Massnahmen zur Biodiversitätsförderung bei Bewohnerinnen und Nutzern. Der Indikator beschreibt, worauf zu achten ist.

Ein detaillierter Beschrieb sowie die Gewichtung der Indikatoren und Kriterien finden Sie im Webtool BioValuesTM.

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